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"Mit deinem Pferd ist das ja einfach!"

10/12/2017

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BildDamit ein Pferd zu einem braven Reitpferd wird, braucht es mehr als nur Glück: etwa viel Arbeit (an sich selbst und mit dem Pferd) und eine stets positive Grundeinstellung. (Foto: Phillip Weingand)


Wer ein nettes, gut erzogenes Pferd hat, hat diesen Satz vielleicht schon mal gehört. Oft von  Menschen, die kein  nettes, gut erzogenes Pferd haben. Über den Satz wird man sich als Besitzer eines Gentleman-Pferdes etwas ärgern, denn in den meisten Fällen muss man viel richtig machen, damit ein Pferd nett bleibt oder wird.
Wer Menschen mit braven Pferden vorwirft, ein braves Pferd zu haben, hat meist ein Pferd, das nicht ins Gelände geht, beim Putzen zwickt, beim Schmied gezielt kickt oder an der Longe durchdreht. Meist war das "schwierige" Pferd früher "noch viel schlimmer" und man ist "auf einem guten Weg"... Und das seit Jahren. Häufig nehmen Besitzer der achso kapriziösen Pferde keine Hilfe an, weil ihnen ohnehin kein Trainer gut genug ist und nur sie ihr "traumatisiertes" Pferd verstehen.






Ich finde nicht, dass Menschen mit netten Pferden es sich leicht machen. Die meisten bilden sich eifrig fort, lesen, fragen Reitlehrer, Tierärzte und Therapeuten um Rat, sind empathisch und legen Wert auf eine respekt-und liebevolle Beziehung zum Pferd.
Und auch sie haben blöde Situationen mit ihrem Pferd, fallen aber weniger auf, weil sie die ohne Drama lösen. Die wenigsten Pferde sind ausnahmslos ruhig oder immer kooperativ. Wie man damit umgeht, wenn ein Pferd pferdetypische Dinge tut (Erschrecken zum Beispiel), entscheidet oft darüber, ob ein Pferd "schwierig" wird oder sich einfach im nächsten Moment wieder entspannt.
Ein Beispiel:
Lieschen Müller und Lieschen Meier longieren ihre Pferde. Beide Pferde sind heute etwas knackig und galoppieren an, obwohl die beiden Lieschens "nur antraben" wollten. Lieschen Meier lässt das unkommentiert - sie wollte ja vorwärts und das Pferd hat mit vorwärts reagiert, nur halt etwas stärker als gewünscht -  und longiert ungerührt ihre Linie weiter. Das Pferd fällt nach wenigen Runden von selbst in Trab und schnaubt ab. Lieschen Müller ruckt scharf an der Longe, bis das Pferd verdutzt anhält. Sie schreit "Hey! Aufpassen!", während sie mit der Peitsche wedelt. Nach ein paar Wochen geht Lieschen Müllers Pferd an der Longe nicht mehr vorwärts, dreht sich dauernd zu Lieschen herein, hält unvermittelt an oder beginnt plötzlich zu bocken und sich loszureißen. Als Lieschen Müller Lieschen Meier longieren sieht, sagt sie: "Ja, mit deinem Pferd ist das ja auch einfach!" Natürlich, das schwierige Pferd ist der Grund, dass Lieschen Müller ein Longierproblem hat, nicht etwa ihre eigenen Fehler...


Fazit

Kein Pferd wird als menschlicher Wunscherfüller geboren. Wer mit Verstand und Gefühl mit dem Tier umgeht und es vernünftig hält und füttert, wird allerdings erleben, dass auch der größte Rabauke (so er geistig und körperlich gesund ist) allmählich "braver" wird. Und ich meine mit brav nicht apathisch, sonder kooperativ und grundsätzlich eher entspannt in der Zusammenarbeit mit dem Menschen.
Wer sich dabei ertappt, andere Pferde immer brav und das eigene immer schwierig zu finden, sollte sich nicht in sein Schicksal ergeben. Sehr wahrscheinlich hat man wichtige Details übersehen oder kann eigene tiefsitzende Ängste nicht (ohne Hilfe) überwinden. Für ersteres gibt es Ausbilder, für zweiteres gute Psychotherapeuten oder Mentaltrainer. Oder das Pferd hat körperliche Probleme, die man als Laie nunmal nicht immer erkennt - auch wenn man in 100 Facebookgruppen zur Pferdegesundheit ist.

Achtung: Es gibt Pferde, die aufgrund von Krankheiten oder sehr harter Trainingsmethoden sehr brav wirken, aber eigentlich körperlich oder psychisch krank sind. Es gibt bei Pferden z.B. erwiesenermaßen Depressionen (www.pferdsein.de/?p=4044).


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