![]() Exterieuranalyse ist spannend - schon hier finden sich zahlreiche Hinweise auf das, was ein Pferd bisher erlebt hat und wie sein Training aussieht. Manche Pferde haben an einer charakteristischen Stelle ein Loch im Hals, besonders häufig auf der linken Seite. Dabei handelt es sich um einen Riss der Pars clavicularis des M.brachiocephalicus (Kopf-Arm-Muskel). Der Kopf-Arm-Muskel besteht aus zwei Teilen, einem Hals- und einem Armteil. Diese Teile sind durch einen Sehnenspiegel, die Pars clavicularis, voneinander getrennt – das ist das Rudiment des Schlüsselbeins, das Pferde ja nicht besitzen. Wird der Muskel überlastet, reißt er an dieser „Schwachstelle“ ein. Wie kann es zur Überlastung des Kopf-Arm-Muskels kommen? Dieser Muskel zieht vom Schädel (Warzenfortsatz des Schläfenbeins) zur Leiste des Oberarmknochens und beugt eigentlich Hals und Kopf, einseitig angespannt zieht er Hals und Kopf zur Seite. Wenn man das Pferd allerdings absolut aufrichtet und mit der Hand feststellt, ändert sich seine Funktion: Da Hals und Kopf in einer Haltung bleiben müssen, streckt der M. brachiocephalicus über das Schultergelenk den Oberarm: Das Pferd streckt das Vorderbein in der Bewegung spektakulär nach vorn - es „strampelt“. Diesen „Lanzenstich“ am Hals zeigen viele Pferde, die in jungen Alter absolut aufgerichtet Verstärkungen zeigen mussten, Auktionspferde zum Beispiel. Anmerkung: Die "Löcher" können auch traumatisch bedingt sein. Nicht immer ist das Training schuld! Weitere interessante Informationen zur Exterieuranalyse findet ihr in Barbara Welter-Böllers Buch "Gutes Training schützt das Pferd".
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April 2020
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